deutsche Sozialpolitikerin (Schleswig-Holstein); CDU (Austritt 1988); Sozialministerin 1983-1988
* 1. März 1936 Berlin
† 12. April 1989 Oberbayern
Herkunft
Ursula Gräfin Brockdorff, geb. von Behr-Negendanck, kam zwar in Berlin zur Welt, wuchs aber auf dem Rittergut der Familie in Neverin in der Nähe von Neubrandenburg auf. Bei Herannahen der Roten Armee 1945 verließen die Eltern ihr Gut und kamen mit den Kindern als Flüchtlinge nach Schleswig-Holstein. Dort heiratete sie als Unterprimanerin Christian Friedrich Graf von Brockdorff und zog mit ihm auf Gut Kletkamp, den Familiensitz der Brockdorffs, die das immer noch rd. 900 ha umfassende Gut seit rd. 350 Jahren bewirtschaften. Das Herrenhaus wurde allerdings in ein Ferien-Appartementhaus umgewandelt, dessen Verwaltung Gräfin B. übernahm.
Wirken
Neben familiären Pflichten und der genannten Tätigkeit engagierte sie sich auch in der Sozialarbeit. Seit 1958 leitete sie den Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes in ihrer Heimatgemeinde Kletkamp, außerdem war sie zehn Jahre lang als DRK-Kreisbereitschaftsführerin tätig. Sie wurde Präsidiumsmitglied im DRK-Landesverband Schleswig-Holstein, 1973 Vizepräsidentin und saß auch im Präsidialrat des DRK in Bonn.
Politisch betätigte sie sich zunächst im Rahmen einer freien Wählergemeinschaft, kam in den heimatlichen Gemeinderat und trat 1978 in die CDU ein. Sie war zeitweise Vorsitzende der CDU-Kreisfrauenvereinigung. 1982 trat sie nach ...